Der Röntgenweg ist ein beeindruckender Rundwanderweg, der sich über 60 Kilometer um die Stadt Remscheid erstreckt. Benannt nach dem berühmten Physiker Wilhelm Conrad Röntgen, führt dieser Weg durch malerische Landschaften und historische Orte und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Der Wegweiser – ein weißes „R“ auf schwarzem Grund – weist uns dabei stets den richtigen Weg. Unsere erste Etappe führt uns vom Geburtshaus Wilhelm Conrad Röntgens in Lennep bis zur Eschbachtalsperre. Auf rund 20 Kilometern erleben wir eine abwechslungsreiche Mischung aus Kultur und Natur. Der offizielle Startpunkt liegt am Deutschen Röntgen-Museum. Von dort aus führt ein etwa 2,5 Kilometer langer Stichweg zur Rundwanderstrecke an der Jacobsmühle. Hier ist ein Wanderparkplatz. Beim Entdecken der Röntgenstrahlen Wir starten am Gänsemarkt 1, wo sich das Geburtshaus Wilhelm Conrad Röntgens befindet. Er wurde hier am 27. März 1845 geboren. Das Haus beherbergt heute eine kleine, interessante Ausstellung, die an jedem ersten Sonntag im Monat zwischen 13.00 und 17.00 Uhr besichtigt werden kann. Vom Geburtshaus aus gehen wir in Richtung Röntgen-Museum, das sich in unmittelbarer Nähe befindet. Gegenüber des Museums entdecken wir eine Gedenktafel zum Röntgenweg, aufgestellt vom Sauerländischen Gebirgsverein. |

Start in Lennep Nach einem kurzen Rundblick geht es weiter über die Hardtstraße. Hier befindet sich ein eindrucksvolles Graffiti von Wilhelm Conrad Röntgen. Weiter führt der Weg über die Albrecht-Thaer-Straße bis zur Röntgenstraße, an der das 1916 gegründete Röntgen-Gymnasium mit seiner schönen Fassade liegt. Hier ging bereits die Schauspielerin Christine Urspruch sowie – wenn auch nur kurz – Heinz Rühmann zur Schule. Seitlich des Gymnasiums folgen wir der Christhauser Straße, die uns auf den nächsten zwei Kilometern begleitet. Sobald wir die letzten Häuser hinter uns gelassen haben, erreichen wir die Jacobsmühle. Der Ortsname geht auf die St.-Jakobs-Mühle zurück – eine der ältesten Mühlen im Bergischen Land. Sie wurde allerdings 1942 abgerissen. Am Wanderparkplatz vorbei folgen wir dem leicht ansteigenden Weg in Richtung Nagelsberg, bis wir eine Schranke erreichen und in die Natur eintauchen. Entlang der Wuppertalsperre genießen wir die Landschaft – und bei einer Rast den wunderschönen Ausblick auf das Wasser. Die Wuppertalsperre ist eine Brauchwassertalsperre und dient der Niedrigwasseraufhöhung, dem Hochwasserschutz der Wupper sowie der Energiegewinnung durch Wasserkraft. Die Planungen wurden 1957 abgeschlossen. 1962 begannen die Vorarbeiten, und von 1982 bis 1987 wurde der Hauptdamm errichtet. 1989 ging die Talsperre schließlich in Betrieb. Unter Naturschutz Nach unserer Pause geht es weiter durch das Naturschutzgebiet Feldbachtal, das zweitgrößte in Remscheid, ausgewiesen im Jahr 1994. Im Jahr 2003 wurde es allerdings um einige Hektar verkleinert. Wir folgen der Straße durch das Gebiet mit seinen Wiesen, Feldern und Wäldern und streifen die Hofschaften Niederfeldbach und Oberfeldbach. Hinter der Hofschaft Oberfeldbach biegen wir auf einen Schotterweg nach links ab. Auf den nächsten 500 Metern erwartet uns der einzige spürbare Anstieg dieser Etappe. Immer wieder bleiben wir stehen, um die Aussicht zu genießen. Typisch bergisch Am Ende des Weges erreichen wir die Landstraße L412, wo wir uns im idyllischen Biergarten des Gasthofs Eierkaal ein kühles Getränk gönnen. Der Gasthof liegt zwischen Remscheid und Radevormwald und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Ob hausgemachter Kuchen, frische Waffeln oder klassische deutsche Küche – hier findet jeder etwas nach seinem Geschmack. Zurück auf dem Röntgenweg führt er uns bergab durch den Wald, vorbei an einigen Häusern der Dörpmühle, bis zur Kreisstraße K2. Wir überqueren diese vorsichtig und wandern weiter in Richtung Goldenbergshammer. Dieses historische Hammerwerk wird heute als Wohnhaus genutzt. Hier verlief einst die alte Bergische Eisenstraße, eine historische Handelsroute, die 1990 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt wurde. Entlang der Dörpe – ein knapp sieben Kilometer langer Bach – genießen wir die Wanderung durch das Tal mit seinen herrlichen Ausblicken. In der Ortschaft Dörpersteeg angekommen, nehmen wir eine kleine Schleife Richtung Wiehagen, um die B237 sicher zu überqueren. Auf der anderen Straßenseite führt uns der Wegweiser nach etwa 500 Metern nach rechts durch die Hofschaft Sonnenschein in Richtung Bergisch Born. Der leicht ansteigende Weg führt uns wieder durch Wälder und über Wiesen bis zur B237. Nach wenigen Metern entlang der Straße biegen wir nach links ab und streifen den Gewerbepark Bergisch Born. Nachdem wir die ehemalige Bahntrasse – die sogenannte Balkantrasse, die Remscheid-Lennep mit Leverkusen-Opladen verbindet – unterquert haben, nähern wir uns dem Ziel: der Eschbachtalsperre. In Bergisch Born machen wir noch einmal kurzen Halt, um uns im Mellis Biergarten oder ein paar Meter weiter im Truck Stop zu stärken. Nach der Pause geht es auf der anderen Straßenseite weiter, und wir folgen dem Wegweiser in die Oberstraße. Auf den nächsten zwei Kilometern geht es über Asphalt und Feldwege wieder bergab in den Wald – die schöne Natur des Bergischen Landes hat uns wieder. Unten angekommen, sind es nur noch etwa ein Kilometer bis zum Etappenziel. Auf dem Weg entlang der Talsperre genießen wir die Kombination aus Wald und Wasser. An der Sperrmauer der Talsperre haben wir unser Ziel nach 20 Kilometern erreicht. Wer möchte, kann sich im Biergarten des angrenzenden Hotels zur Belohnung noch etwas Kühles gönnen. Fazit Die erste Etappe des Röntgenwegs bietet eine gelungene Kombination aus kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten sowie naturnahen Wandererlebnissen. Ideal für einen Tagesausflug, um einen umfassenden Eindruck von der Vielfalt des Bergischen Landes zu bekommen. |
